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Verfemte Musik

Das Schweriner Festival ist jenen Musiker:innen der Klassischen Moderne gewidmet, die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden.

Internationales Festival und Internationaler Wettbewerb in Schwerin

Das Schweriner Festival ist jenen Musiker:innen der Klassischen Moderne gewidmet, die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden. Sie in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und ihre in Vergessenheit geratenen Werke wieder zu spielen ist das erklärte Ziel von Volker Ahmels, Intendant des Festivals. Es ist ein Projekt von Jeunesses Musicales Mecklenburg-Vorpommern e.V, in dessen Vorstand Volker Ahmels und Friederike Haufe aktiv sind.

Vernetzung und Zugang zum Archiv verfemter Komponist:innen in Schwerin hilft, dieses Ziel zu erreichen. Diese beachtliche Notensammlung von rund 700 Partituren, Handschriften und Raritäten wird ständig erweitert und steht zu Studien– und Forschungszwecken zur Verfügung stehen.

Dabei einmalig in Deutschland ist, dass der Schwerpunkt nicht nur auf die Forschung, sondern auf die künstlerisch-pädagogische Arbeit gelegt wird.

Der Interpretationswettbewerb „Verfemte Musik“wird seit 2004 international ausgeschrieben. 2006 wurde er um einen musisch-kulturelle Bereich mit schulpädagogischen Anteil erweitert. Regelmäßige Ausstellungen finden seitdem statt. Mit dem Schultheater kam 2010 ein weiteres Genre hinzu. Um der wissenschaftlichen Aufarbeitung Raum zu geben, erweiterte sich das Projekt 2012 um ein Internationales Musiksymposium.

Die Projekte rund um Verfemte Musik Schwerin erhielten zahlreiche Preise und Auszeichnungen: Den Bundespreis “Kinder zum Olymp” 2006, den Golden Star Award der Europäischen Union 2009 oder den Bundespreis für Demokratie und Toleranz 2012.

Der Landesverband Jeunesses Musicales MV e. V. konzipiert seit 1997 Kultur und Vermittlungsprojekte, um mit Hilfe der Musik einen Weg zur Auseinandersetzung mit dem Thema Holocaust zu ermöglichen. Durch die vielfältigen Kontakte zwischen den Teilnehmer:innen der Wettbewerbe, dem Publikum, den internationalen Gästen und Zeitzeug:innen wird ein Beitrag zur Völkerverständigung geleistet.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeichnete im Dezember 2018 Volker Ahmels mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland aus. Damit setzte er ein Zeichen der Würdigung für das herausragende Engagement für die Erinnerung an die Musikerinnen und Musiker, die Opfer der Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten wurden.

Wörtlich nannte er es: „[…] ein starkes Plädoyer für die Freiheit und die Vielfalt der Kunst.“